Der Dambacher: Ausgeburt (Plot)
Dambacher nagt an seiner Unterlippe, bis ins Innerste aufgewühlt. Den leicht öligen Blutgeschmack, getragen von brennendem Schmerz, nimmt er nur am Rande wahr, denn er hat die schwerste Entscheidung seines Lebens zu treffen. Und vielleicht über das Leben anderer.
Hinter ihm, nur durch eine massige Sessellehne getrennt: Taschen voller Waffen und Munition, mühsam über Jahre hinweg gesammelt. Ebenfalls hinter ihm: ein Trümmerfeld. Ein Leben voller Entbehrungen, traumatischer Erinnerungen und heimtückischer Krankheiten – auch wenn das Glück ab und an mit einer Leimrute gelockt hatte, nur um diese grinsend genau dann wieder wegzuziehen, wenn er meinte, seine kleine Familie in eine wenigstens bescheidene Sicherheit gebracht zu haben. Und vor ihm: ein mörderischer Plan, gereift in den letzten 7 Jahren…
Karl Dambacher, Erstgeborener einer der reichsten deutschen Familien, wurde aufgrund einer tückischen Erbkrankheit sowie anderen Verwicklungen zum zunächst schwarzen, und schließlich auch verbannten Schaf. Es zählte nur Leistung und Macht. Kranke oder Schwächere wurden kaltgestellt, da sie Geld kosten könnten oder einfach nur störten. Besonders arktisch wurden die Verhältnisse, seit „Stiefmütter“ intrigierten und das bereits gemachte Nest besonders scharfäugig kontrollierten – was für Dambacher fast tödlich verlaufen wäre, da sein gesundheitlicher Zustand nur mit Solidarität überwindbar gewesen wäre.
Als schließlich auch noch Karls Schwester Pat unter skandalösen Umständen stirbt, qualvoll als Nebensächlichkeit eines Vaters mit düsterer Vergangenheit, verenden auch seine letzte Hoffnungen auf eine Umkehr der Herzen. Voller Verzweiflung leistet er an ihrem Grab einen blutigen Schwur…
Jahre später: Nur ein paar Stunden vor der endgültigen Einlösung dieses Schwurs hadert Dambacher dann doch mit sich und dem apokalyptischen Plan, der so gar nicht zu seinen eigentlichen Idealen passen will – in Rückblenden von bis zu 100 Jahren durchlebt er innerhalb weniger Stunden die Ereignisse, die zu einer Familien-Katastrophe führen könnten; dabei streift er aber auch viele aktuelle gesellschaftliche Themen, die alle in irgendeiner Form mit Macht und Gier, aber auch Selbstaufgabe, Liebe und Solidarität zu tun haben.
Die wesentliche Frage: Muss tatsächlich alles so kommen, wie es sich nun anbahnt? Und wird das Unheil mit sich handeln lassen?